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Wuchsrhythmus

Die Umweltbedingungen an verschiedenen Standorten prägen das Verhalten der Pflanzen.
Oft kann man lesen, daß eine Orchidee eine bestimmte Ruhezeit braucht. Diese Ruhezeit ist Ausdruck einer Wuchsrhytmik, die in Anpassung an den jeweiligen Standort entstanden ist. Besonders ausgeprägt sind die Ruhezeiten z.B. in Mitteleuropa, wo im Winter die heimischen Orchideen die Blätter einziehen und mit einer Knolle überdauern. Am Äquator ist der jahreszeitliche Unterschied am wenigsten ausgeprägt, aber auch hier und in den Subtropen gibt es Jahreszeiten. Allerdings kann man diese Jahreszeiten nicht mit unseren vergleichen, oft wird die Ruhezeit nicht durch niedrige Temperaturen bedingt, sondern durch Trockenheit. Gerade in den Trockenphasen kann es durch fehlende Wolken zu einer enormen Temperatursteigerung und Helligkeit kommen, die überhaupt nicht unserem Winter entspricht. Viele Orchideen stellen uns deshalb vor das Problem, daß sie gerade in der Ruhezeit, die vielleicht bei uns in die dunkle Jahreszeit fällt, sehr lichthungrig sind.
Wenn man sich nach den heimischen Umweltbedingungen einer exotischen Pflanze erkundigt, muß man am besten ein Klimadiagramm mit Temperatur und Niederschlag lesen. Bei Angaben von Jahreszeiten ist zu beachten daß auf der Südhalbkugel diese um ein halbes Jahr versetzt ablaufen, d.h. eine Orchidee, die im australischen Sommer blüht, tut das in Europa im Winter und bei weniger anpassungsfähigen Arten kommt dadurch der Wuchsrhytmus durcheinander, da die Tageslänge nicht mehr passt.
Bei moderne Züchtungen lässt sich der Wuchsrhytmus nur schwer voraussagen, hier hilft nur, den Händler oder Züchter nach seinen Erfahrungen zu befragen.